Veranstaltungen werden abgesagt, Schulen und Grenzen geschlossen, die Weltgesundheitsorganisation stufte die Coronavirusverbreitung bereits als Pandemie ein. Die Zahl der Todesopfer steigt, die Hysterie nimmt weltweit zu. In diesem Video möchte ich einen Blick aus einer spirituellen Warte auf das Thema werfen.
Für die meisten von uns ist es selbstverständlich, unser gesamtes Sein mit unserem physischen Körper gleichzusetzen. Wir identifizieren uns mit unserem Geschlecht und Aussehen. Wir blicken in den Spiegel und sind überzeugt: „Das bin ich.“ So lange wir gesund sind, haben wir auch kaum Anlass, diesen Glaubenssatz zu hinterfragen. Wir tun so, als würden wir ewig leben. Der Gedanke, dass wir jederzeit krank werden könnten, ja, dass unser Leben ein rasches Ende finden könnte, wird konsequent verdrängt. Solange wir keinen Grund haben, die Körperidentifikation zu hinterfragen, können wir uns in eingebildeter Sicherheit wiegen.
Doch jetzt rollt der Coronavirus auf uns zu. Bundeskanzlerin Merkel sagte, dass bis zu 70% der Deutschen mit dem Virus infiziert werden könnten. Wir werden mit unseren tiefsten Ängsten, nämlich der vor Krankheit und letztendlich der Urangst vor dem Tod, konfrontiert. Die Coronavirus-Pandemie holt die verdrängten Dämonen aus den Tiefen des kollektiven Unbewussten ans Tageslicht und setzt sie uns direkt vor die Nase. Wir können jetzt nicht mehr wegsehen. Wir werden genötigt, uns mit ihnen auseinanderzusetzen.
Der Coronavirus drängt uns dazu, den Glaubenssatz „Ich bin mein Körper“ zu hinterfragen. Die Körperidentifikation bedeutet, dass mit dem Ende des Körpers auch das Leben als solches endet. Hier liegt die Ursache für die Ängste, die jetzt allerorts hoch kommen. Angst ist nur möglich, wenn ich meine Existenz mit der körperlichen Existenz gleichsetze. Dann muss ich mich ja vom Coronavirus bedroht fühlen. Schließlich könnte er meine komplette Existenz auslöschen. Menschen, die so denken, nennt man in der Philosophie Materialisten. Sie sehen nur die unterste, materielle Welt. Die Existenz einer geistigen Welt, wie der feinstofflichen oder der göttlichen Welt, lehnen sie kategorisch ab.
Um sich aus der Angst zu befreien, braucht es ein komplettes Umdenken. Diejenigen, die schon spirituelle Erfahrungen hatten oder sich auf dem spirituellen Weg befinden, wissen um die tatsächliche Existenz feinstofflicher Welten. Sie sehen das Leben nicht mehr mit den Augen des Fleisches, sondern mit den Augen des Geistes. Sie haben gelernt, sich von der Körperidentifikation zu lösen und sich als geistige Wesen zu sehen. Durch persönliche Erlebnisse oder in der Meditation haben sie erfahren, dass das Leben über den Tod hinausgeht. Dieses Wissen, dass sie nicht ihr Körper sind, sondern etwas, das den Körper zum leben nicht braucht, kann ihnen niemand mehr rauben. Alter, Tod und Vergänglichkeit verlieren im Bewusstsein des unzerstörbaren Kerns ihren Schrecken. Den seelischen Konflikt der Materialisten kennen sie nicht mehr. Sie gehen unbeschwert und leicht durchs Leben, denn sie wissen, dass sie das Wertvollste, ihr wahres Selbst, nicht verlieren können.
Spiritualität allein schützt vor Infektion nicht. Auch ein spiritueller Mensch kann erkranken und, wenn es sein soll, sogar daran sterben. Deswegen wird er sich vor einer Infektion schützen und alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, denn der Körper ist das Mittel, durch das er die physische Existenz erfährt. Allerdings kettet sich der Geistmensch nicht an seine materielle Hülle. Wer sich an die Materie kettet, kettet sich an Angst und Tod. Der spirituelle Mensch weiß, dass er mehr ist als bloße Materie. Er erhebt sich über ihre Einschränkungen und kann so in innerer Gelassenheit bleiben.
Er kann den Glaubenssatz „Ich bin mein Körper“ auflösen und ihn durch „Ich bin unsterbliches Bewusstsein” ersetzen. So verliert der Coronavirus seinen Schrecken. Egal, was mit dem physischen Körper passiert, der Seele kann der Virus nichts anhaben und dem wahren Selbst schon gar nicht. Der im Geistigen verankerte Mensch wird zum Zuseher. Die gesundheitlichen Bedrohungen belasten ihn psychisch weniger, denn er weiß, dass es sich bei seinem Körper nur um ein vorübergehendes Gefährt handelt. Es ist nur eine Frage der Zeit und alle Mühsal, die mit dem physischen Körper einhergeht, wird ein Ende haben.
Wer seine Urängste überwinden will, tut gut daran zu lernen, seinen Identifikationsschwerpunkt vom Körper ins wahre Selbst zu verlagern. Der bloße Glaube an seinen unzerstörbaren Kern allein reicht jedoch nicht. Der Macht des Unbewussten sind unsere oberflächlichen Gedanken ziemlich gleichgültig. Es erfordert kontinuierliche Bewusstseinsarbeit und tägliche Übung, um die eigenen Dämonen zu überwinden. Aber es ist möglich! Wer sich diese Mühe antut, wird dafür mit einem angstfreien und glücklichen Leben reichlich belohnt. Schreckgespenster wie der Coronavirus können ihm dann nichts mehr anhaben.
Comments (4)
Lieber Siegfried!
Vielen herzlichen Dank für diesen für mich sehr wertvollen, wunderbaren Beitrag. Ich weiß es, dass ich auch ein geistiges Wesen bin. Du bestärkst mich mit diesem Beitrag, dieses Wisssen durch tägliche Bewusstseinsarbeit besser zu integrieren, und immer wieder daran zu denken, wenn doch wieder Angst hochkommt.
Herzlichen Dank und alles Liebe
Waltraud
Besser geht nicht, hier ist eine echte Quelle, mögen sie viele finden.
Lieber Siegfried!
Danke für diese Videobotschaft zur Coronazeit. Ich kann mit den meisten Aussagen übereinstimmen. Ich bin auch ein spiritueller Mensch aber denke, dass es nicht darum geht ob jemand an Gott glaubt, sondern dass wir für Gott offen sind und ein falsches Gottesbild überwinden. Die meisten Atheisten sind doch an ihrem Gottesbild gescheitert.
Was mich aber stört, ist die Argumentation, dass materialistische Menschen, die nicht an ein Weiterleben glauben Angst vor dem Tod haben. Ich denke, es ist eher umgekehrt, denn wovor sollen sie Angst haben, wenn alles vorbei ist? Wir, die großteils mit einer kirchlichen Erziehung aufgewachsen sind, haben die Hölle und den strafenden Gott noch im Unterbewussten – und da kommen meiner Meinung nach die Ängste her. Nur jemand der die Liebe und Fürsorge Gottes in seinem Leben erfahren hat, kann das Vertrauen aufbringen, dass wir in guten Händen sind. Daran können wir arbeiten, z.B. indem wir die möglichen guten Auswirkungen einer schwierigen Zeit visualisieren und bewusst anstreben.
Alles Liebe und danke für Eure Arbeit
Eckhart
Lieber Eckhart!
Danke für Deinen Beitrag. Über das Gottesbild gibt es viel zu sagen. Ich werde dazu ein eigenes Video machen. Allein im kirchlichen Bereich gibt es schon zwei kontrastierende Gottesbilder: Den zürnenden, strafenden Gott des alten Testaments und den liebevoll, barmherzigen des neuen Testaments. Um die Gläubigen bei der Stange zu halten, wurde von der Kirche gerne ersterer bemüht. Mit Angst lässt es sich besser regieren als mit Liebe. Wer auf dem spirituellen Weg gute Fortschritte macht wird erkennen, dass Gott erstens nicht persönlich ist und zweitens alle positiven Aspekte enthält, nach denen wir uns alle sehnen. Mehr dazu in Die Landkarte der Seele.
Zu den Materialisten: Wenn man einen jungen Materialisten fragt, ob er Angst vor dem Ende hat, wird kaum einer „Ja” sagen. Er tut sich leicht, weil er noch in einer Art Amnesie lebt, die ihn vor seinen verdrängten Ängsten schützt. Eines Tages kommen die an die Oberfläche, zum Beispiel auch durch die aktuelle Pandemie, spätestens aber dann, wenn das persönliche Ende näher rückt. Dann wird es konkret und ernst. Ein 80-jähriger Mensch geht mit dem Thema nicht mehr so leichtfertig um. Ich habe alte Menschen erlebt, die auf Grund eines verkehrten Weltbildes furchtbare Angst vor dem Tod hatten. Deswegen kann ich jedem nur empfehlen, bei Zeiten an sich zu arbeiten.
Alles Liebe
Siegfried